
Zugegeben: Der Stillstand bei den Bonner Bädern dauert schon länger als die fünfjährige Regierungszeit von Ashok Sridharan. Aber unter dem CDU-OB erreichte die endlose Bäderdebatte tatsächlich neue Tiefststände. Dabei hatte alles noch so hoffnungsvoll angefangen. Dem Express sagte der frisch gekürte Kandidat Anfang 2015: „Die Bäder müssen in den Stadtteilen so platziert sein, dass das Schulschwimmen dort stattfinden kann. Es macht keinen Sinn, wenn Kinder durch die ganze Stadt hin- und herfahren […].“ Dass sich Sridharan in der Folge für das bei seinen Gegner*innen als „Zentralbad“ bekannte Neubauvorhaben Wasserlandbad einsetzte, was auch die endgültige Schließung von zwei Stadtteilbädern zur Folge gehabt hätte, spricht für keinen klaren Kurs.Doch es war weniger seine inhaltliche Position als vielmehr die Art und Weise, wie der OB sie zum Ausdruck brachte, die die Stadtgesellschaft in der Bäderfrage noch weiter polarisierte: In der Phase vor dem (ersten) Bürgerentscheid warb Sridharan für seine Position mit einer Plakatkampagne auf Werbeflächen, die die Stadt dem Marketingunternehmen Ströer vertraglich überlassen hatte – und deren Anmietung normalerweise gutes Geld kostet. Dass hier also zumindest indirekt städtische Ressourcen für einseitige Parteinahmen in der Bäderfrage eingesetzt wurden, stieß auf große Kritik. Die Werbeaktion wurde von der Stadt daraufhin wieder zurückgezogen. Das Wasserlandbad scheiterte letztendlich im zweiten Anlauf und in der Bäderdebatte geht es derzeit wieder um die Sanierung der Bestandsbäder. Die Tricksereien und Kursänderungen aus Ashok Sridharans Zeit als Oberbürgermeister lassen allerdings nicht darauf hoffen, dass er dafür der richtige Mann ist.
1 Kommentar
Der Trickser Sridharan – Bonn wechselt! · 30. August 2020 um 7:37
[…] In Bonn hängt offenbar viel davon ab, wie man badet. Der Kampf ums Melbbad ist ein aktuelles Beispiel dafür, mit welch harten Bandagen gefochten wird. Und in diesem Glaubenskrieg gibt es – auf jeder Seite – die allerdings ein bisschen „tricky“ agieren, um es nett zu umschreiben. OB Ashok Sridharan gehört mit zu diesen „Tricksern“: Auf insgesamt 110 Werbeträgern war er seinerzeit stadtweit zu sehen, wie er unübersehbar seine Position verkündete und ermunterte, beim Bürgerentscheid zur Zukunft des Kurfürstenbades mit „Nein“ zu stimmen. bonnwechselt.de hatte darüber schon im Zusammenhang mit den Bonner Bädern berichtet. […]
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