Die Wahlergebnisse am 13. September haben gezeigt: Bonn will die Verkehrswende.

Foto von form PxHere

Der amtierende OB hat in den vergangenen fünf Jahren wenig bis gar nichts für den ÖPNV und den Radverkehr erreicht. Tatsächlich gilt in Bonn weiter: Vorfahrt für den motorisierten Individualverkehr. Es fehlt der politische Wille, wirklich voll auf Rad – oder ÖPNV – umzusteigen, kritisiert nicht nur der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC).

Sridharan wird nicht müde bei einer autofreien Innenstadt „Umsatzrückgänge ohne Ende“ zu prognostizieren. Im bundesweiten Fahrradklimatest des ADFC belegt die Bundesstadt unter den 39 Großstädten mit mehr als 200.000 Einwohnern mit der Note 4,2 nur Rang 26 – abgerutscht von Platz 18. Rund 37 Millionen Euro erhielt Bonn 2019/2020 für Maßnahmen im ÖPNV, um die Luftqualität zu verbessern. Oberbürgermeister Sridharan wählte im Alleingang die Maßnahmen aus, diese verpuffen meist ohne jede Wirkung – wenn man mal die Reuterstaße herausnimmt. Für Berufstätige, Schülerinnen und Schüler verschlechterte sich die Situation sogar. Das 365-Euro-Ticket (Kosten 18 Millionen Euro) fand nur wenig Absatz. Kein Wunder: Durften es doch nur Neukunden kaufen, treue ÖPNV-Nutzer müssen weiterhin das Dreifache zahlen. Schlimmer noch: Das Angebot in den Hauptverkehrszeiten verschlechtert sich, noch mehr Busse und Bahnen fielen aus – in Bonn sowieso schon negativrekordverdächtig üblich. Das Hin und Her mit dem City-Ring wurde zur Lachnummer. Aus „Lead City“ ist, wenn man so will, eine „Lost City“ geworden.

OB-Kandidatin Katja Dörner will Bonn wieder in die Erfolgsspur bringen, sie verspricht eine Verkehrswende, die klimafreundliche, stressfreie und barrierefreie Mobilität für alle bedeutet. Also: „Mehr öffentlichen Raum für die Menschen und den abgasfreien Verkehr. Das Wort Stau-Ende bekommt eine neue Bedeutung Es gilt: „Vorfahrt für Menschen, die zu Fuß gehen und das Fahrrad nutzen! Ich werde kreative Ansätze entwickeln, die eine andere Mobilität und eine kluge Verteilung und Vernetzung aller Verkehrsträger ermöglichen.“ Und: „Wer Asphalt sät, der erntet Verkehr„.

Die konkreten Ziele:

  • eine autofreie Innenstadt bis 2025
  • leistungsfähiges und durchgängiges Radverkehrsnetz
  • eine neue Rheinbrücke für den Fuß- und Radverkehr
  • Das Schienennetz inklusive Westbahn sollen ausgebaut
  • die Seilbahn auf den Venusberg soll kommen, wenn es sich rechnet
  • Der Nahverkehr soll zuverlässiger und
  • ein kostengünstiges „Job-Ticket“ für alle eingeführt werden.

„Wo soll ich mich hin wenden, in dieser schlechten Zeit“, fragt das alte Volkslied. Nun, wer die Verkehrswende will, der muss für einen Wechsel an der Stadtspitze sorgen. Mit Katja Dörner in eine bessere Zeit.

Kategorien: Verkehr

1 Kommentar

Darum wechseln: Die erschreckende Bilanz von Ashok Sridharan – Bonn wechselt! · 24. September 2020 um 6:23

[…] amtierende Oberbürgermeister hat in den vergangenen fünf Jahren wenig bis gar nichts für den ÖPNV und den Radverkehr erreicht. Aufgrund seiner massiven Einsparungen bei den Stadtwerken nehmen Verspätungen und Totalausfälle […]

Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.