Ob auf seiner Website, in Interviews oder Unterstützer-Anzeigen: Der amtierende Oberbürgermeister gibt sich wieder als Finanz-Fachmann aus, der den Haushalt saniert habe. Von einer „schwarzen Null 2016, 2017 und 2018“ ist da die Rede oder sogar von „Überschüssen“ im Haushalt.
Sridharans Aussagen führen in die Irre. Denn Bonn macht – im Gegensatz zu anderen Städten – weiterhin neue, zusätzliche Schulden. Das belegen die Statistiken der CDU/FDP-geführten Landesregierung glasklar als kommunale Aufsichtsbehörde. IT.NRW weist für Bonn 2018 einen Anstieg der Verschuldung um 2,7% oder 46 Millionen Euro aus. Zum Vergleich: Die ähnlich strukturierte Stadt Aachen hat Schulden abbauen können.
Woher kommt der Widerspruch zwischen Werbeaussage und Wirklichkeit? Sridharan spricht vom ausgeglichenem Haushalt, meint aber nur die laufenden Ausgaben. Dass die Stadt Bonn für Baumaßnahmen und andere Investitionen viel mehr neue Kredite aufnehmen muss, als sie tilgt, das verschweigt er gerne.
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Schaut man alle Jahre der Amtszeit von Sridharan an, dann ergibt sich ein erschreckendes Bild: Im Jahr 2015, dem letzten Haushalt seines Vorgänger, konnte Bonn seine Schulden um 24 Millionen Euro reduzieren. 2016 erhöhte sich der Schuldenstand dann unter Sridharan um 17 Millionen Euro, 2017 um 33 Millionen Euro, 2018 wie gesagt um 43 Millionen Euro und 2019 sogar um 62 Millionen Euro. Und das, obwohl die großen Rechnungen noch kommen: Beethovenhalle, Stadthaus, Stadthalle, Oper, Schulen, neue Bahnstrecken.