Bonn-Fans und Denkmalschützer hatten gestern einen Grund zum Feiern: Das „Bundesbüdchen“, der legendäre Kiosk vor Bundestag und Bundesrat im Design der 1950er Jahre, ist nach einer Odyssee von 14 Jahren renoviert und wiedererrichtet. Viele haben geholfen, dieses Symbol der Bonner Republik, dass 2006 dem Bau des WCCB weichen musste, zurückzuholen. Oberbürgermeister Sridharan setzte lange Zeit alles daran, genau dies zu verhindern.
Bonner Bürgerinnen und Bürger, die Stiftung Denkmalschutz, die NRW-Stiftung und die Bonner Bundestagsabgeordneten über den Haushaltsausschuss hatten die Gelder zusammengetragen, die für Renovierung, Wiedererrichtung und die notwendigen Tiefbauarbeiten notwendig waren.
Im Juli 2017 beschloss der Stadtrat, nachdem Sridharan Verwaltung bis dahin nur verzögert hatte, die Errichtung am jetzigen Standort. Aber noch bis Dezember 2018 versuchte Sridharan weiterhin, das Projekt zu torpedieren. Im Hintergrund versuchte er sogar die UN gegen das Bundesbüdchen aufzuhetzen, es würde nicht in das städtebauliche Konzept passen. Jede Initiative im Stadtrat wurde aber von Sridharan mit Bedenken ausgebremst. Zwischenzeitlich drohten die hohen Zuschüsse zu verfallen.
Jetzt haben sich die Bonnerinnen und Bonner gegen den OB durchgesetzt, das Bundesbüdchen ist zurück. Nachtragend kam Sridharan nicht zur Eröffnung und düpierte damit die Vertreter von Bund und Land, die viel Geld in Bonn investiert haben. Wir hoffen, dass er wenigstens nach dem 13. September als Privatmann dann seinen Frieden mit diesem Kleinod macht, dass übrigens sowohl das Haus der Geschichte als auch das Freilichtmuseum Kommern gerne gehabt hätten. Jetzt erstrahlt das Bundesbüdchen aber wieder im neuen Glanz am alten Standort.
1 Kommentar
Darum wechseln: Die erschreckende Bilanz von Ashok Sridharan – Bonn wechselt! · 24. September 2020 um 6:24
[…] Bei öffentlichen Bauprojekten läuft in der Stadtverwaltung unter Sridharan so einiges schief. Vor dem Bonner Hauptbahnhof ließ er sich von privaten Investoren über den Tisch ziehen, was einen städtischen Verlust von 18 Millionen Euro verursachte. Kürzlich wurde bekannt, dass der Investor sogar einen U-Bahnzugang überbauen durfte – mit Erlaubnis seiner Stadtverwaltung und gegen den Protest der Stadtwerke. Jetzt kann die Rolltreppe nicht wieder eingebaut werden. Bei der Sanierung der Beethovenhalle gerieten die Kosten ebenfalls außer Kontrolle – mehr als das Dreifache gegenüber den ersten Beschlüssen. Auch bei anderen Großprojekten hat der OB sich nicht mit Ruhm bekleckert – beispielsweise in der Bäderfrage (hier und hier) oder beim Thema Seilbahn. Auch das Quartier rund um das Pantheon wurde – obwohl angeblich Chefsache des OB – nicht entwickelt. Und selbst die Wiederaufstellung des Bundesbüdchen bremste der Ob aus – glücklicherweise erfolglos. […]
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