Versprochen und vergessen: Was unser OB so alles schon versprochen hat…

Vieles sollte besser werden, vieles endlich angepackt werden. Seit seinem Amtsantritt vor 5 Jahren hat unser Oberbürgermeister so einiges versprochen, aber auch sehr viel nicht gehalten. Einige Beispiele wollen wir in den nächsten Tagen noch mal ins Gedächtnis zurückrufen. Thema heute: Die Seilbahn.

Beispiel Nr. 3: Die Seilbahn, fünf Jahre Planung, kein Ergebnis

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Bonn erstickt im Verkehr. Diese Erkenntnis ist nicht neu, schon seit vielen Jahren wird diskutiert, wie man die Stadt vom Autoverkehr entlasten kann. Passiert ist bisher wenig bis nichts. 

Ein schönes Beispiel für dieses Nichtstun ist die Seilbahn. Sie soll von Beuel über den Rhein und das Bundesviertel zum Venusberg hinauf geführt werden und damit den Beueler und den Bonner Süden sowie vor allem den Arbeitsplatzschwerpunkt Unversitätsklinik auf dem Venusberg vom Individualverkehr entlasten.

Natürlich ist das Projekt nicht unumstritten: Die Gegner befürchten Beeinträchtigungen des Stadtbildes, Schattenwürfe, zusätzliche Geräusche und „Lichtverschmutzung“. Die Befürworter setzen auf eine erfolgreiche Integration der Seilbahn in ein leistungsfähiges öffentliches Verkehrsnetz in Bonn und verweisen auf die dadurch eingesparten Autofahrten. Ein kluger Kopf hat unlängst dazu ausgerechnet, dass wenn die Seilbahn im morgendlichen Berufsverkehr ca. 3000 Autos ersetzen könnte, der morgendliche Dauerstau um fast 25 km Länge entlastet werden könnte – eine Strecke vom Bonner Hauptbahnhof bis zum Phantasialand in Brühl.

Seit vielen Jahren wird diese Seilbahn jetzt diskutiert. Bereits im September 2015, also vor genau 5 Jahren, hat der Hauptausschuss des Rates die Planungen hierzu auf den Weg gebracht. Eine Machbarkeitsstudie wurde erarbeitet. Dann sollte eine Kosten-Nutzen-Analyse (KNA) folgen. Sie ist Voraussetzung dafür, dass das Land sich an den Kosten im Rahmen der ÖPNV-Finanzierung beteiligt.

Jetzt, exakt 5 Jahre später: Nichts tut sich, still ruht der See, es sind keine Ergebnisse der KNA bekannt. Die Stadt sagt, man befinde sich in der Abstimmung mit dem Land als Fördergeber. Sie sagt das jetzt auch schon seit fast 2 Jahren. Was kann an einer Abstimmung mit dem Land so schwierig sein? Wieso macht der OB nicht mal Druck, um endlich bei den Planungen weiterzukommen?

Ein weiteres Beispiel für das kraftlose Durchwurschteln dieses Oberbürgermeisters, ein weiteres Beispiel dafür, wie man zwar den drohenden Verkehrsinfarkt deutlich vor Augen hat, aber die Lösungen für dieses Megaproblem seit Jahren verschleppt.

Kategorien: Verkehr